Wenn Kinder oder Jugendliche nicht mehr zu Hause leben können oder wollen, nehmen wir sie im Sybelcentrum der hsk in Obhut. Bereitschaftspflege ist eine Form der Inobhutnahme (ION). Die Bereitschaftspflege ergänzt unsere zwei ION-Gruppen für junge Menschen im Alter von 6 bis 17 Jahren.
Jüngere Kinder oder Jugendliche, die mehr Unterstützung benötigen, sind oft mit dem Leben in einer unserer Inobhutnahme-Gruppen überfordert. In solchen Fällen brauchen sie einen familiären Rahmen, der ihnen Halt und Sicherheit gibt. Unsere Bereitschaftspflegefamilien nehmen diese Kinder und Jugendlichen in ihren privaten Haushalt auf und bieten ihnen genau diesen stabilen Rahmen.
Bereitschaftspflege ist eine zeitlich begrenzte Aufnahme und Betreuung von jungen Menschen.
Immer mehr Kinder brauchen ein Zuhause auf Zeit
Der Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in Not wird immer größer. Deshalb haben wir eine Aufklärungs- und Akquise-Kampagne gestartet, um neue Bereitschaftspflegefamilien oder -personen (BPF) zu gewinnen.
Wir erleben, dass sich viele Menschen für Kinder und Jugendliche engagieren möchten, aber oft nicht wissen, welche Möglichkeiten es gibt. Mit unserer Aufklärungskampagne wollen wir die Aufmerksamkeit auf einen gesellschaftlichen Bedarf lenken, Wissen vermitteln und Hürden abbauen. Unser Ziel ist es, Menschen in Karlsruhe zu erreichen, die sich vorstellen können, zu helfen, indem sie Bereitschaftspflegefamilien werden.
Wer kann ein Zuhause auf Zeit geben?
Ob multikulturell, Patchwork, mit oder ohne eigene Kinder, im klassischen Familienmodell oder als gleichgeschlechtliches Paar, Single oder reiferer Abenteurer*in – bei uns sind alle Lebensmodelle willkommen! Auf unserer Homepage haben wir detailliert zusammengestellt, welche Voraussetzungen für die Bereitschaftspflege wichtig sind, wie z. B. ein eigenes Zimmer für das Kind oder eine gesicherte finanzielle Situation. Dort finden Sie auch Informationen darüber, welche persönlichen Eigenschaften für die Bereitschaftspflege wichtig sind.
Weiterführende Informationen zur Bereitschaftspflege hier.
Was macht Bereitschaftspflege bei uns besonders?
Es gibt keine Aufnahmeverpflichtung. Sie, als BPF, entscheiden bei der Aufnahme der jungen Menschen mit und können nach der Betreuung selbstbestimmt eine Auszeit nehmen.
Die drei Kolleginnen unseres Fachdienstes verfügen über langjährige Berufserfahrung, betreuen Sie engmaschig und koordinieren die Aufnahmen der jungen Menschen. Darüber hinaus hält unser Fachdienst den Kontakt zu den Sorgeberechtigten und den zuständigen Jugendamtsmitarbeiter*innen. So können Sie sich ganz auf die Betreuung der Kinder und Jugendlichen konzentrieren.
Es finden zudem regelmäßige Fachvorträge und Treffen zum Austausch unter den Familien und mit dem Fachdienst statt.
Wir haben kürzlich unsere BPF befragt, warum sie sich für die Bereitschaftspflege entschieden haben. Hier ein Ausschnitt aus den Antworten:
Frage:
Was motiviert Sie als BPF Familie tätig zu sein?
1. Auf die Pflege-Kinder bezogen.
2. Auf sich selbst bezogen.
Antwort:
Zu allererst Schutzraum und Sicherheit bieten. Wir möchten den Kindern kleine Auszeiten verschaffen, sie sollen sehen, wie und dass Familie auch anders funktioniert, ein geschützter Raum ist, in dem man einfach sein darf. Die Kinder zu bestärken, zu fördern, Perspektiven zeigen oder eben einfach nur mal zur Ruhe kommen lassen.
Das Wissen, dass die Kinder immer etwas mitnehmen, auch wenn wir sie nur ein kleines Stück begleiten, werden sie sich vielleicht immer daran erinnern, dass es da Menschen gab, die in einer schweren Zeit einfach da waren. Wir haben von allem zu viel, Wohnraum, Essen, Geborgenheit, Zuwendung, da erscheint es uns nur folgerichtig, davon etwas abzugeben und für uns hat sich diese Form des Gebens als so wertvoll herausgestellt. Diese Aufgabe ist so bereichernd, neben allen Hürden und Herausforderungen, stärkt diese Aufgabe jeden Einzelnen in der Kernfamilie, aber auch uns zusammen als Team.
Frage:
Was denken Sie, welche Unterstützungsangebote brauchen Familien, um BPF Familie zu werden?
Antwort:
Wir fühlen uns seit 15 Jahren sehr gut betreut, es wird immer Rücksicht auf die Kernfamilie genommen, Probleme werden immer zeitnah gelöst, es gibt rund um die Uhr Ansprechpartner (z.B. MIKA), auch außerhalb der Bürozeiten und die Möglichkeit, weiterführender Unterstützung (Zusammenarbeit mit der KJP). Wir haben uns in den ganzen Jahren von der BPF noch nie alleine oder im Stich gelassen gefühlt. Deswegen sind wir ja all die Jahre trotz eigener Kids und Jobs dabei geblieben 😊 Die Zusammenarbeit ist einfach sehr konstruktiv und wertschätzend und der Fokus liegt immer auf dem Kind, aber es wird auch für uns als Familie alles möglich gemacht, was geht, um die bestmögliche Betreuung hinzubekommen (Fahrdienste, Tagesstruktur etc.).
Frage:
Welche Rolle spielt für Sie der Fachdienst/das Team-BPF?
Anwort:
Ganz wichtig, das Herz der ganzen Arbeit. Der Fachdienst ist so engagiert, wie schon oben geschrieben und findet immer Lösungen, unterstützt, wo und wie es nur geht. Es wurde schon Fahrdienste selber übernommen, ungemütliche Termin in Schulen begleitet, wir wissen, dass wir uns immer auf die Unterstützung verlassen können. Das macht die Arbeit an sich sehr viel leichter und angenehmer.
Haben wir auch ihr Interesse geweckt? Wenden Sie sich gerne an uns!
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