Erste Schritte in einer fremden Welt…

Während in den Medien die Flüchtlingsthematik wieder mehr Raum einnimmt, war und ist sie für uns eine konstante Aufgabe, in deren Mittelpunkt wir die Jugendlichen stellen, die in unseren 3 Inobhutnahmegruppen im Sybelcentrum ihre ersten Erfahrungen in und mit Deutschland und unserer Kultur sammeln.

Wir betreuen die „unbegleiteten minderjährige Ausländer (UMA)“ bei uns direkt nach ihrer Flucht. Eine unserer Gruppen widmet sich seit diesem Jahr neugegründet sogar ausschließlich dieser Aufgabe.

Der Begriff „UMA“ wird den einzelnen Lebensgeschichten der Kinder und Jugendlichen, die nach ihrer oft jahrelangen Flucht in Karlsruhe ankommen bei weitem nicht gerecht. Oft sind sie gezeichnet von ihrem Fluchtweg, ihren Kriegserlebnissen, ihren Verlusten, von Folterungen oder Krankheiten. Sie konnten noch gar nicht realisieren, was ihnen alles geschehen ist oder sind in größter Sorge um ihre Familien, die in der Hoffnung auf eine Zukunft ihre Kinder mit ihrem letzten Geld in die Welt schickten, damit ihr Überleben gesichert ist.

Und trotz dieser Belastungen, oder gerade deshalb, haben wir die Möglichkeit genau diese jungen Menschen dabei zu erleben, wie sie in unseren Gruppen und mit unserer Hilfe gesundheitlich wieder genesen, neugierig lernen und offen unserer Kultur begegnen. Mit viel Geduld und Kreativität findet sich hierbei immer ein Weg auch ohne die passende Sprache zu verstehen, mit Bildwörterbüchern, Händen und Füßen oder unseren flexiblen und engagierten Dolmetscher*innen.

Uns eröffnen die Jugendlichen einen Einblick in die uns fremden Welten, indem wir mit ihnen beispielsweise gemeinsam ihre traditionell heimischen Gerichte nachkochen und sehr oft in den Genuss von einem sehr höflichen Miteinander kommen und großer, ehrlicher Dankbarkeit. Eine Dankbarkeit, die sich überträgt, in der Form, dass wir immer wieder für uns selbst erkennen dürfen, wie gut es uns doch geht….

Bis die Jugendlichen nach wenigen Wochen in die verschiedensten Ecken Deutschlands verlegt werden, versuchen wir ihnen eine erste positive Erfahrung zu schenken, ein erstes kleines Ankommen in dem ihnen noch so fremden Land …