Partizipation – Leben und Erleben in der Kinder- und Jugendhilfe
Für uns als pädagogische Fachkräfte bedeutet Partizipation, mit den Kindern bzw. Jugendlichen in den Dialog zu treten, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, Entscheidungen zu treffen und somit Aushandlungsprozesse auf gleicher Augenhöhe zu erreichen. Wir zeigen mit unserer Haltung, dass wir davon überzeugt sind, dass jedes Kind etwas Bedeutendes zu sagen und beizutragen hat.
Diese Haltung beginnt bei uns schon in der Gestaltung unserer Räumlichkeiten, in denen sich unsere Kinder die meiste Zeit ihres Tages aufhalten. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sie sich wohl und geborgen fühlen. Der Umzug unserer Gruppe in neue Räumlichkeiten bot uns eine Gelegenheit die Wünsche der Kinder mit den vorhandenen Gegebenheiten zu verbinden.
In gemeinsamen Gesprächen wurden Vorschläge und Ideen gesammelt unseren Gemeinschaftsraum – von den Kindern liebevoll Wohnzimmer genannt – wohnlicher zu gestalten. Um an dieses Ziel zu gelangen mussten auch einige Kleinmöbel wie Regale angeschafft werden. So kam der Vorschlag der Kinder, gemeinsam in ein Möbelfachgeschäft zu fahren. Umgesetzt wurde dieser Vorschlag im gemeinsamen Ferienprogramm in den Sommerferien. Der „Ausflug“ war für alle eine Herausforderung und eine schöne Erfahrung. Die Kinder durften mitbestimmten und aussuchen welche Regale am besten aussahen und brachten sich mit Vorschlägen ein was Bilder oder andere Dekorationsartikel betraf. Nach erfolgreichem Einkauf, galt es nun nur noch die leeren Mägen, mit einigen Leckereien, zu füllen.
Das Anbringen der Regale wurde dann für nach den Ferien geplant, da noch die genauen Positionen mit allen abgesprochen werden sollten. Nach einigen Wochen war es dann endlich soweit und jedes Kind konnte sich nach seinen Möglichkeiten beim Anbringen der Regale beteiligen.


Die nächsten Schritte sind schon in Planung und wir werden bald einen Wohlfühlraum mit und für die Kinder geschaffen haben, in dem sie sich zurückziehen und entfalten können.
Für uns ist Partizipation nicht eine zusätzliche Anforderung, sondern letztendlich eine bereichernde Erfahrung, einem erweitertem Zugang zur Welt der Kinder und Jugendlichen.